Datum

Aug 11, 2025

Verfasser

Miriam Paßmann

Themen
Biotechnologie
5
Lesezeit

EC-Wert – was messe ich denn da eigentlich?

“Ihr habt kein Salz in euren Düngemitteln – warum kann ich trotzdem einen EC-Wert messen?”

Definition EC-Wert:
EC steht für „electric conductivity“ und bedeutet übersetzt „elektrische Leitfähigkeit“. Die elektrische Leitfähigkeit ist ein Maß dafür, wie gut ein Material elektrischen Strom leiten kann. Die elektrische Leitfähigkeit wird dabei meist entweder in µS/cm, mS/cm oder dS/m angegeben.

EC-Wert im landwirtschaftlichen Kontext:
Im landwirtschaftlichen Kontext wird der EC-Wert verwendet, um den Salzgehalt in einer Nährlösung oder in der Bodenlösung zu messen. Steigt der EC-Wert, steigt auch der Salzgehalt im Boden oder Substrat.

Aber leitet Salz Strom?
Nein, das tut es nicht. Salz besteht aus Anionen („Minus-Teilchen“) und Kationen („Plus-Teilchen“), die in einer starren Gitterstruktur angeordnet sind. Da die Anionen und Kationen nicht frei beweglich sind, können keine Elektronen transportiert werden, es kann also kein Strom fließen. Erst wenn sich das Salz im Wasser löst und sich die Anionen und Kationen frei bewegen können, ist Stromleitung möglich. Dann wandern die Anionen zum Pluspol und die Kationen zum Minuspol – es fließt Strom.
Das heißt: Nur gelöste Ionen im Wasser können Strom leiten – festes Salz nicht.

Mit dem EC-Wert messen wir also den Gehalt an gelösten Ionen, nicht den Salzgehalt.

Warum spricht man dann so oft vom Salzgehalt in Verbindung mit dem EC-Wert?
Weil in der konventionellen Landwirtschaft überwiegend mit Nährsalzen gedüngt wird. Diese Nährsalze liefern die Nährstoffe bzw. die Ionen. So hat es sich eingebürgert, dass der EC-Wert oft mit dem Salzgehalt gleichgesetzt wird.

Führt dann der Salzgehalt oder der Ionengehalt zu zusätzlichem Trockenstress?
Sowohl als auch. In Bodenkulturen führt die Ausbringung von granulierten Nährsalzen zu zusätzlichem Trockenstress. Denn das Salz muss sich zunächst in der Bodenlösung lösen, bevor die Nährstoffe für die Pflanzen verfügbar sind. Dabei wirkt Salz hygroskopisch (= wasseranziehend). Um die Ionen bildet sich eine sogenannte Hydrathülle, das gebundene Wasser steht der Pflanze nicht mehr zur Verfügung, was Trockenstress verursacht. Besonders bei der Düngung mit Granulatdünger erhöht sich das Risiko für Salzanreicherungen im Boden. Diese schädigen nicht nur die Pflanze, sondern auch das Bodenleben, -gefüge und reduziert die Nährstoffverfügbarkeit. Durch die kolloidale Düngung werden deutlich weniger Nährstoffe ausgebracht, was Salzanreicherungen im Boden verhindert.
Zusätzlich kann ein zu hoher Ionengehalt im Wasser den osmotischen Druck erhöhen. Ist dieser zu hoch, kann die Pflanze passiv immer weniger Wasser aufnehmen. Auch die Nährstoffaufnahme wird dadurch eingeschränkt. Deshalb sollte der EC-Wert regelmäßig kontrolliert werden, um die Pflanzen keinem Stress auszusetzen. Besonders Beeren und einige Gemüsesorten reagieren sehr empfindlich auf einen zu hohen EC-Wert bzw. Ionengehalt in der Lösung. Auch aus diesem Grund muss bei Substratkulturen ein bestimmtes Maß an Drainwasser eingestellt werden, um die Versalzung im Substrat zu vermeiden. Aufgrund des niedrigen Nährstoffniveaus und der kolloidalen Nanoporter® kann bei der kolloidalen Pflanzenernährung ein deutlich niedrigeres Maß an Drainwasser eingestellt werden, was Wasser und Düngemittel einspart.

“Ihr habt kein Salz in euren Düngemitteln – warum kann ich trotzdem einen EC-Wert messen?"
Um auf diese Frage zurückzukommen: Da der EC-Wert die elektrische Leitfähigkeit, also die frei verfügbaren Ionen misst, ist natürlich auch bei der Verwendung unserer Düngemittel ein EC-Wert messbar. Denn auch unsere Produkte enthalten Ionen, sonst würden sie keine Nährstoffe liefern.

Warum ist der gemessene EC-Wert in einer Nährlösung mit unseren Düngemitteln niedriger?
Durch die kolloidalen Nanoporter® in unseren Düngemitteln können Nährstoffverluste wie Auswaschungen und Blockierungen vermieden werden und wirken dadurch effizienter. Deshalb düngen wir auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Es werden also viel weniger Nährstoffe als bei herkömmlichen Methoden ausgebracht, was dazu führt, dass sich weniger Ionen in der Lösung befinden und somit auch der gemessene EC-Wert niedriger ist.

Fazit
Der EC-Wert misst nicht den Salzgehalt, sondern die elektrische Leitfähigkeit einer Lösung, also indirekt den Gehalt an frei beweglichen Ionen. In der Landwirtschaft wird er häufig mit dem Salzgehalt gleichgesetzt, da konventionelle Düngemittel meist Nährsalze enthalten, die sich im Wasser in Ionen auflösen. Auch Düngemittel ohne klassische Nährsalze erzeugen einen EC-Wert, da sie ebenfalls Ionen enthalten. Ein niedriger EC-Wert bzw. Ionengehalt ist besonders sinnvoll bei empfindlichen Kulturen wie Beeren oder bestimmten Gemüsesorten, um pflanzenschädlichen Stress und im nächsten Schritt auch Ertragseinbußen zu vermeiden.

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